Bei welchen Diagnosen gibt es aktuell klinische Studien?

Studien zur Wirkung von Cannabis als Medizin gibt es zahlreiche, aber nur die wenigsten haben den Umfang und Qualität von klinischen Studien wie sie zur Zulassung von Medikamenten benötigt werden.

Diese sind in der Regel so teuer dass nur der Hersteller welche durchführt. Ob eine Firma eine Studie für eine bestimmte Diagnose durchführt hängt auch vom erwarteten Profit ab. Zuallererst hängt eine solche Entscheidung an der Wahrscheinlichkeit dass am Ende der Forschung ein wirksames Medikament herauskommt. Daher kann davon ausgehen dass die Diagnosen in den Forschungspipelines der Branche vielversprechende Einsatzgebiete für Cannabis darstellen.

Das Unternehmen GW Pharmaceuticals hat aktuell klinische Studien mit folgenden Wirkstoffen und Diagnosen am Laufen:

  • Epidiolex (CBD): Epilepsie (Dravet-Syndrom, Lennox-Gastaut-Syndrom), Tuberöse Sklerose (Nicht zur verwechseln mit Tuberkulose), infantile Spasmen (West-Syndrom)
  • CBD: Schizophrenie
  • CBD i.v.: Neonatale Enzephalopathie
  • CBDV: Epilepsie, Autismus
  • THC und CBD: Gliom (Hirntumor)

In der Forschungspipeline befinden oder befanden sich die Wirkstoffe CBD, CBDV, CBC, CBG, THCA, THCV und CBN und Diagnosen wie Angst, Depressionen sowie Prostata-, Darm- und Brustkrebs

Studien zu CBD und Typ 2 Diabetes sowie Colitis ulcerosa (chronisch-entzündlichen Darmerkrankung) wurden nicht weitergeführt.

Einige weitere Studien finden man über das EU Clinical Trials Register.

Zudem gibt es für Sativex in Kanada eine umfangreichere Zulassung als in Deutschland. Dort darf es auch für die Indikationen neuropathische Schmerzen bei Multipler Sklerose und die Schmerzbehandlung von Krebspatienten eingesetzt werden.

Bei einem gescheiterten Zulassungsantrag für ein Fertigarzneimittel auf der Basis von „Dronabinol“ wurden die Indikationen Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen bei AIDS, Krebserkrankungen und Chemotherapie genannt.