Akzept

Update: Cannabis als Medizin

Maximilian Plenert, akzept Berlin & Berliner Cannabis Hilfe

Cannabis als Medizin & Akzept

Das gemeinsame Bindeglied für das Ratgeberprojekt ist die gemeinsame Arbeit von Prof. Heino Stöver und mir im Vorstand von Akzept e. V. dem Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik. Menschen, die Cannabis medizinisch nutzen leiden unter vielen Problemen, die aus der Drogenhilfe bekannt sind.

Die Substanz ist nicht nur iillegalisiert, sondern auch tabuisiert, die Nutzer werden stigmatisiert und ihre Gebrauch patholoisiert. Ohne Arzt und den finanziellen Möglichkeiten Cannabis als Selbstzahler verschrieben zu bekommen, sind Cannabis Patienten auf den Eigenanbau oder den Schwarzmarkt angewiesen, mit all seinen bekannten Problemen bzgl. Strafverfolgung und Qualität der Produkte.

Aber auch Patienten, die ihre Cannabis völlig legal über die Apotheke erwerben sind weiterhin rechtlich benachteiligt, Cannabis als Medizin hat de facto weiterhin einen Sonderstatus bei den Führerscheinbehörden. im Jugendamt, im sonstigen Umgang mit Ämtern und Behörden, ebenso wie Arbeitgebern, Bildungsträger oder Vermietern. Zu viele Ärzte und Gesundheitseinrichtungen haben weiterhin starke Vorurteile gegenüber Cannabis, mit der Folge das Cannabispatienten der Zugang zu medizinischen Versorgungsleistung erschwert wird. Gerade in Situationen ohne eine freie Arztwahl, beispielsweise bei einer stationären Therapie, kann dies zu Situationen führen in denen sich der Patienten zwischen seiner Cannabismedikamenetion und der Therapie entscheiden muss.

„Eine Patientin, die eine stationäre Therapie zur Behandlung ihrer Depressionen nutze, wurde gezwungen vor der Behandlung erst einmal eine „Entgiftung“ von ihrem ärztlich regulär verschrieben Cannabis-Medikament machen.“

Hier zeigt sich eine weitere Parallele zu den menschenunwürdigen Zuständigen der Gesundheitsversorgung von Menschen, die eine Opioidsubstiontion-Therapie erhalten. Patienten die über Jahre ihr Substitionmittel als Kassenleistung erhalten haben und stabil eingestellt, sind in zahlreichen stationären Einrichtungen gezwungen ihre Medikamentation restriktiv anzupassen oder ganzlich zu entsagen. In der Suchtmedizin ist die Substiontionstherapie laut WHO der Goldstandard, gleichzeitig ist eine dauerhafte Substiationstherapie in staatlichen Einrichtungen des Justizvollzugs in Deutschland praktisch nicht möglich.

Akzept = Empowerment. Patienten die Fähgikeit geben die ihnen zustehenden medizinschen Leistungen auch praktisch erhalten. Die Komplexität in der Praxis sind der zentrale Hemmschuh von Cannabis aus dem Weg in die Regelversorgung. Dort ist es leider bisher nur auf dem Papier, im Gesetzestext angekommen. Eine Selbstmedikamenation mit Cannabis wird ebenso tabuisiert und von Ärzten in Abrede gestellt wie der autonome Substanzgebrauch.

Jitsi von Patienten für Akzept Mitglieder

Am 10. Mai ludt Maximilian Plenert und die  Berliner Cannabis-Patientengruppe Akzept Mitglieder zum Austausch ein . Wir Patienten wollten  „Alles was sie schon immer über Cannabis wissen wollten, aber sich nicht zu fragen trauten“ bieten. Es trauten sich dann leider nur 2 Personen zum Treffen via Jitsi, dies war aber dafür die richtige Runde für einen intensiven und spefizischen Austausch über Themen wie Diskrimierung von ADHS Patienten (mit und ohne Cannabis und mit und ohne Diagnose), die Situtation im Strafvolltzug bzgl. Substi <-> Cannabis <-> ADHS Medikamente, Cannabis in der Schmerzmedizin u.v.m.

Einmal mehr wurde deutlich dass Akzept Mitglieder und ihre Einrichtungen / Arbeitsplätze quasi umzingelt sind von Menschen, die von Cannabis als Medizin profitieren könnten. Sie sind unterscheiden sich etwas bzgl. DIagnosen (nicht alles nur ADHS) , Anlass in der Einrichtung anwesend zu sein (Kontaktcafe bis JVA) und die praktischen Möglichkeiten und Resourcen den Weg zu einer Therapie mit Cannabis zu gehen. DIe PSB Betreuer können hier eine für alle Beteiligten sinnvolle und wertvolle Aufgabe finden; Erfolgchancen und Sinnhaftigkeit können im Einzelfall sehr unterschiedlich sein; Ein erstes Rezept und die Legalisierung des medizinischen Gebrauchs ist aber für viele Menschen, die mit der Drogenhilfe Kontakt haben, ein gangbarer und psychosozial wertvoller erster Schritt.

Geplant ist ein weiteres Jitsi für Akzept Mitglieder, ggf. zusammen mit LEAP und dem Schildower Kreis. Dieses Angebot gilt auch für Einrichtungen, insbesondere DAH und JES sowie Untergliederungen.

Berliner Cannabis Hilfe i. Gr.

  • Der Verein entsteht aus der Berliner Cannabis-Patientengruppe, die seit vielen Jahren in Berliner existiert.
  • Das Ziel: Regionale Vernetzung aller relevanten Beteiligten die es für eine Therapie mit Cannabis braucht
  • Wir begleiten Patienten auf ihrem Weg zur Therapie über einen Arzt und in Kooperation mit diesen.
  • Vorbilder: Akzept, DAH, JES, ACM & SCM
  • cannabis-hilfe.berlin (wird noch erstellt)

Berliner Cannabis Hilfe und Prof. Barsch präsentieren: INDICA

  • INDICA steht für das Projekt “INterDIsziplinäre Forschungsdatenbank zu CAnnabis als Medizin”.
  • Fragebogen No. 01 für Patientinnen und Behandler läuft, bitte mitmachen
  • Anspruch: Bestmögliche Abbildung der Patienten in ihrer Komplexität
  • Angebot: Wir wollen auch andere Befragungen / Untersuchungen mithosten und gemeinsam bewerben.
  • indica.cannabis-hilfe.berlin

Mailinglisten

Mitwirken

Für alle Fachkräfte, die immer wieder mit Cannabis als Medizin zu tun haben – wie beispielsweise Akzept Mitglieder und ihre Einrichtungen: Tragt euch bei Interesse einfach und unverbindlich in die Liste BCH Fachbeirat ein.

News

Artikel: Firma bietet Cannabistherapie an (leider Paywall)

Positionspapier zu Cannanbis als Medizin „Warum weitere Verbesserungen notwendig und möglich sind“ (Heino Stöver et. al); Siehe auch: ACM Presseschau

Themen aus dem Vortrag und der Diskussion

Personen: Tibor, Rü, Andreas G.

Notizen

  • THC + CBD = ?
  • CBD = – THC
  • Wechselwirkung THC CBD, unterschiedliche Aufnahmeformen und Zeitpunkte
  • Unterschiedliche Sorten, unerschiedliche Wirkungen, unterschiedliche Risiken
  • Sorten mit genug Qualität für Untersuchungen
  • CBD zum Inhalieren / Mitrauchen
  • Falsche THC Labels in Kanada bei allen großen Anbietern
  • CBD zum Entzug von Nikotin und THC und gegen Psychosen
  • Thema Dabbing
  • Aktivkohlefilter, fehlende Studien zur Filterleistung bzgl. Wirkstoffe vs. Schadstoffe
  • Wegen CBD Gehalt von illegalen Produkten: vgl. Trimbos Report nl
  • In der Medzin ist THC + CBD für die meisten Patienten eine gute Varinante (nicht unbedingt die einzige)
  • Ergänzung für Therapieladen Flyer: Nicht nur Verunreinigungen sondern auch synth. Cannabinoide als relevantes Problem
  • Frage Ganther, wann kommt Hall wohin nach Deutschland?