Hinweis zur Verschreibung von Cannabis auf Betäubungsmittelrezept
So wird es gemacht
- Jeder Arzt darf Cannabis nach den üblichen Regeln für Arzneimittel und Betäubungsmittel verschreiben.
- Erhältlich sind BtM-Rezepte bei der Bundesopiumstelle.
Hinweis zur Verschreibung von Cannabis auf Betäubungsmittelrezept
Im Kontext des Urteils des Sozialgerichtes Düsseldorf gegen die Kostenerstattung einer Therapie mit Cannabis schrieb mit ein Patient folgende Frage:
„Betrifft das dann eigentlich nur die Kostenübernahme durch die Krankenkasse oder bedeutet so ein Urteil für denjenigen dann etwa auch, dass der Arzt nicht mehr auf Privatrezept verschreiben darf?“
Hier kann ich beruhigen. Ein Privatrezept ist immer möglich, wenn es der Arzt verantworten kann, da spielt die Kasse keine Rolle. Auch ansonsten sind mir keine negativen Folgen einer Ablehnung bekannt.
Beantragt die Kostenerstattung auf jeden Fall!
Ihr habt nichts zu verlieren außer eure Kosten. Ihr braucht weder einen Arzt noch ein Rezept für den Kostenantrag.
Falls die Krankenkasse den Antrag ablehnt, legt Widerspruch ein!
Wer hier schweigt, stimmt der Kasse zu. Nur gegen etwa 50% der abgelehnten Anträgen wird Widerspruch eingelegt. Das ist eine verschenkte Chance.
Wird auch der Widerspruch zurückgewiesen, klagt vor dem Sozialgericht! Weiterlesen
In einer kleinen klinischen Studie wurden an gesunden Männern die Nebenwirkungen von jeweils einer Dosis THC und einer Dosis CBD untersucht. Die Forscher um R. Martin-Santos am King’s College London in London stellten fest dass nur THC Nebenwirkungen verursachte. Bei CBD wurden auch Effekte festgestellt, diese waren ebenso groß wie bei der Gabe eines Placebos.
R. Martin-Santos, J. A. Crippa, A. Batalla, S. Bhattacharyya, Z. Atakan, S. Borgwardt, P. Allen, M. Seal, K. Langohr, M. Farre, AW. Zuardi and P. K. McGuire
Acute Effects of a Single, Oral dose of d9-tetrahydrocannabinol (THC) and Cannabidiol (CBD) Administration in Healthy Volunteers,
Current Pharmaceutical Design, volume 18, issue 32, pages 4966-4979, year 2012, issn 1381-6128/1873-4286, doi 10.2174/138161212802884780, http://www.eurekaselect.com/node/102830/article
16 Probanden erhielten oral entweder 10 mg THC, 600 mg CBD oder ein Placebo. Die Versuchsreihe umfasste 3 Termine. Vor sowie eine, zwei und drei Stunden nach der Aufnahme wurden die Teilnehmer untersucht und Symptome erfasst. Die Dosis wurde aufgrund voriger Studien so gewählt dass es genug für einen neurokognitiver Effekt, aber zuwenig für ernsthafte Probleme ist.
Die Probanden wurde unter anderen anhand folgender Kriterien ausgewählt:
In Deutschland bezahlen die Krankenkassen, dank eines neuen Gesetzes, eine Cannabistherapie. Wer chronisch Krank ist und an ADHS, Tourette oder chronischen Darmerkrankungen leidet, hat Pech. Bei diesen Krankheiten lehnen die Krankenkassen die Anträge auf eine Übernahme von Kosten ab. Der Grund liegt in einer Definitionslücke seitens des Gesetzgebers. Diese Lücke lässt in der Praxis unterschiedliche Interpretationen des Begriffs zu. Laut einer Handreichung von Rechtsanwalt Dr. Oliver Tolmein werden solche „unbestimmten Rechtsbegriffe“ bezüglich der Interpretation schlussendlich von den Gerichten überprüft.
Eine Interpretation basiert auf der Auslegung des Gemeinsamen Bundesausschusses, ein Gremium welches über Leistungsansprüche im Gesundheitswesen entscheidet. Weiterlesen
Bei vielen Erkrankungen hilft die Kombination aus THC und CBD besser als nur THC. Vor dem neuen Cannabis als Medizin Gesetz war die Verordnung von Dronabinol die wohl verbreiteste Einsatzform von Cannabismedizin. Auch in anderen Ländern wie den USA wird primär Dronabinol bzw. das Fertigarzneimittel „Marinol“ verschrieben.
In Sachen Wirkung kann THC bei einigen Erkrankungen das Potenzial von Cannabis relativ gut ausschöpfen. Gedeckt wird der Einsatz hier oft von der Stärke der Nebenwirkungen. In diesem Fall wird eine Dosis genutzt, die an der „Schmerzgrenze“ in Sachen Nebenwirkungen liegt. Das bedeutet dann dass eine höhere Dosierung eine höhere Wirkung haben könnte, aber aufgrund er unerwünschten Wirkungen nicht genutzt werden kann.
Ein schönen Beleg für die Vorteile der Kombination THC+CBD findet man in den Studien im Rahmen der Entwicklung des Medikamentes „Sativex“.
Sativex ist der Markennamen eines Fertigarzneimittels der Firma GW Pharmaceuticals. Das Medikament enthält als Wirkstoff das Cannabisextrakt Nabiximol. Dieses ist auf die Cannabinoide THC und CBD standardisiert. Hergestellt wird es aus dem THC-reichen Extrakt Tetranabinex und dem CBD-reichen Extrakt Nabidiolex.
Im Anfang wurden klinischen Studien beim Einsatzgebiet Schmerzen mit allen drei Präperaten durchgeführt. Die Wirkung war bei Tetranabinex und Sativex etwa gleich gut. Bei Sativex zeigten sich – wegen des enthaltenen CBD – aber weniger Nebenwirkungen.
Das passende Zitat aus meiner Quelle: