Welche unterschiedlichen Typen Cannabis gibt es?

Die heute verfügbaren Sorten lassen sich in 5 unterschiedliche Cannabis-Typen klassifizieren. Diese Klassifikation inklusive der Bezeichnungen ist ein Vorschlag. Sie soll helfen die vorliegenden Informationen für Menschen ohne Vorwissen auf den relevanten Teil einzudampfen.

Mehr zum Thema unterschiedliche mögliche Einteilungen von Cannabis gibt es im Übersichtsartikel: Klassifikation von medizinischen Cannabisblüten

TYPEN THC↑, THC↓ und THC↔

3 Typen zeichnet sich durch einen mittleren bis hohen THC-Gehalt und quasi kein CBD aus. Die typische Nebenwirkung dieser Sorte ist der psychotrope Effekt, also das klassische „High“. Ihre Stärke richtet sich nach ihrem THC-Gehalt. Weiterlesen

Klassifikation von medizinischen Cannabisblüten

Wirkung je nach Sorte

Es gibt unzählige unterschiedliche Cannabissorten. Jede eigenständige Sorte hat eine spezielle Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Dazu zählen die beiden Hauptwirkstoffe THC und CBD, aber auch zahlreiche weitere Cannabinoide sowie verschiedene Terpene. Die gängigen Bezeichnungen Indica und Sativa stehen – in erster Näherung – für zwei Punkte oder Pole im Koordinatensystem der Wirkstoffprofile. Zahlreiche Sorten lassen sich relativ gut anhand ihrer Indica und Sativa Anteile charakterisieren. Andere Sorten fallen jedoch auch völlig aus diesem Schema raus.

Zahlreiche Ursachen für Unterschiede

Außerdem hängt die konkrete Zusammensetzung von den Wachstums- und Erntebedingungen. Die Firma Bedrocan erntet alle Pflanze eines Batches zum gleichen Zeitpunkt. Würde eine Pflanze ein Tag oder eine Stunde später geerntet wäre dies in deren Analysen als Abweichung erkennbar. Strenggenommen bringt auch jeder einzelne Samen eine eigene Sorte hervor, die sich leicht von der Mutterpflanze unterscheidet. Diesen Effekt kann man durch Stecklinge minieren.

Stichwörter für jeden der mehr dazu suchen möchte: Genotyp – Phänotyp – Chemotyp

Messbar heißt nicht automatisch relevant

Nicht jeder Inhaltsstoff oder jede Schwankung macht aber für den Patienten einen Unterschied. Zahlreiche Sorten ähneln einander bzw. sind innerhalb der Schwankungsbreiten nicht unterscheidbar. Viele Wirkstoffe kommen meist nur in Spuren bzw. in Konzentrationen weit unter der Wirkdosis vor. Auf der anderen Seite wechselwirken Cannabinoide und Terpene miteinander und daher könnten auch geringe Dosen eines Stoffes zu einer spürbaren Wirkung führen.

Erster Ansatz: Was auf der Dose ausgezeichnet ist

In erster Näherung reichen in der Praxis für viele Patienten die THC und CBD Angaben auf den Dosen sowie das Wissen dass sich die Sorten über diese Werte hinaus unterscheiden aus. Danach kann im Einzelfall mit Try-and-Error die beste Sorte gefunden werden.

Klassifikationen um komplexe Informationen zu vereinfachen

Für alles was darüber geht müssen die zahlreichen vorliegenden Informationen über die verfügbaren Sorten stark vereinfacht werden. Dazu habe ich mir zwei Schemata überlegt:

Ein Text zum zweiten Schema folgt noch.

Auf welchem Niveau reden wir?

Das Level auf dem man über Cannabis insgesamt reden kann lässt sich in 5 Stufen einteilen:

  • Stufe 1: Was auf der Dose ausgezeichnet ist, THC und CBD, unterschiedliche Sorten
  • Stufe 2: Indica, Sativa, (illegale) Sorten
  • Stufe 3: Die 5 Typen
  • Stufe 4: THC, CBD und die wichtigsten Terpene (und Cannabinoide?) – Qualitativ
  • Stufe 5: THC, CBD und die wichtigsten Terpene (und Cannabinoide?) – Quantitativ
  • Stufe 6: Detaillierte Wirkstoffprofile

Wann kommt die Hanfapotheke zurück?

Mittelfristig wird wohl ein relevanter Anteil der Patienten eine Kostenerstattung erhalten. Aber ein ebenso relevanter Anteil wird aus unterschiedlichsten Gründen keine Kostenerstattung erhalten. Für mich ist es daher nur eine Frage der Zeit bis es zu einer Neuauflage der „Hanfapotheke“ kommt. Zum alten Ansatz hier ein Artikel aus 2009.

Dieses Mal wäre eine solche Hanfapotheke wohl eher ein „Patienten für Patienten“- Solidaritätsprojekt, bei dem Patienten mit Erstattung solche ohne versorgen würden.

Hanfapotheke: Legal <-> Legitim?

Eine Neuauflage der Idee mit moderner Technik (verschlüsselte Kommunikation etc.) und legal erworbenem Cannabis aus der Apotheke wäre rechtlich weitaus weniger heikel oder riskant. Beim Ansatz von vor einigen Jahren bewegte sich alles in einer rechtlichen Dunkelgrauzone. Heute wäre der betäubungsmittelrechtliche Teil weniger problematisch, dafür käme der „Betrug“ an den Krankenkassen dazu.

Kurz: Ein klarer Fall von „Nicht legal, aber meiner Ansicht nach moralisch legitim“.

PS: Nein, ich werde – insbesondere nach diesem Artikel – keine Hanfapotheke gründen…

Dürfen Betäubungsmittel von der Apotheke zum Patienten versandt werden?

Es ist grundsätzlich möglich Arzneimittel von der Apotheke geschickt zu bekommen. Dies gilt für verschreibungspflichtige Medikamente und im Grundsatz auch für Betäubungsmittel.

Betäubungsmittel – damit sind nur Substanzen aus der Anlage III gemeint – werden zwar als „nicht geeignet“ für die Abgabe auf dem Wege des Versandes angesehen. Der Versand ist aber nicht wie bei anderen Substanzen untersagt. Es obliegt dem Apotheker ob und unter welchen Bedingungen er im Einzelfall ein Medikament versendet.

Mir persönlich ist mindestens eine Apotheke bekannt die Cannabisblüten per Post versendet. Weiterlesen

Wie viele gesetzlich Versicherte haben eine ärztliche Verschreibung erhalten und in wie vielen Fällen wurde die Kostenerstattung abgelehnt?

Aus der Drucksache 18/12241 die Frage des Abgeordneten Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) und die Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz vom 3. Mai 2017 zum Thema Verschreibung und abgelehnte Anträge auf Kostenerstattung.

Kurz: Nichts genaues weiß man nicht – Ende Mai sollten die ersten Informationen zur Zahl der Verordnung vorliegen.

Frage des Abgeordneten Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Wie viele gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten haben nach Kenntnis der Bundesregierung eine ärztliche Verschreibung für Cannabis als Medizin (bitte aufschlüsseln nach Art der Cannabistherapie) seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften erhalten, und in wie vielen Fällen wurde der Antrag auf Kostenerstattung von den gesetzlichen Krankenkassen abgelehnt? Weiterlesen